Estrich Begriffe

In diesem  Bereich finden Sie Erklärungen zu den einzelnen Begriffen, damit Sie sich einen Überblick schaffen können.

Estrich

Als Estrich bezeichnet man allgemein den Aufbau des Fußbodens als Untergrund für Fußbodenbeläge; als Untergrund ist er auch direkt nutzbar. Der Estrich kann auf einem tragenden Untergrund oder auf einer trennenden Folie bzw. Dämmschicht (Schwimmender Estrich) hergestellt werden. Er wird im flüssigen Zustand vergossen und härtet dann aus. Diese Schicht wird meistens aus Zement hergestellt, kann aber auch aus Kalk, Gips oder Mörtel bestehen.

Estriche werden erstens nach ihren Bindemitteln, zweitens nach ihren Konstruktionsarten und drittens nach der Einbau- und Verlegetechnik unterschieden:

Unterscheidung nach Einbau- und Verlegetechnik
Fließestrich wird zunächst als werkgemischter Trockenmörtel z.B. in Silos angeliefert und an der Baustelle mit Wasser angemischt. Er zeichnet sich durch leichten Einbau und die selbstnivellierende Oberfläche aus. Das Abziehen der Oberfläche entfällt. Als Fließestrich eignet sich besonders der Anhydritestrich, aber auch Zementestrich wird als Fließestrich geliefert und eingebaut. Fließestriche können nach zwei Tagen begangen und nach fünf Tagen belastet werden. Bei allen Fließestrichen ist auf eine ausreichend lange Austrocknungszeit zu achten.

Trockenestrich
ist eine Variante, die sich besonders für den Trockenausbau eignet. Es handelt sich dabei um Elemente auf der Basis von Gips oder Holzfasern, die mit Nut-und-Feder-Verbindungen mit geeigneten Leimen verlegt werden. Zum Einsatz kommen Holzspanplatten, OSB-Platten, Holzhartfaserplatten, Gipskartonplatten, Gipsfaserplatten, Perliteplatten und zementäre Estrichplatten. Der Vorteil: Auf Grund ihrer Oberflächenbeschaffenheit ist eine nasse Weiterverarbeitung z.B. das Auftragen konventioneller Putze überflüssig, die Trocknungsphase entfällt. Trockenestriche verwendet man daher häufig dort, wo es auf eine schnelle Wiedernutzung ankommt, etwa im Altbau.

Unterscheidung nach Bindemitteln:
Zum Einsatz kommen folgende Fließestiche: Zementestrich (CT), Gussasphaltestrich (AS), Kunstharzestrich (SR), Calciumsulfatestrich (CA) (Anhydritestrich) oder Magnesitestrich (MA).

Unterscheidung nach Konstruktionsarten:
Verbundestrich ist der belastbarste Estrich. Er liegt direkt auf dem Rohbeton und geht eine kraftschlüssige Verbindung mit ihm ein.

Estrich auf einer Trennschicht bzw. Trennlage:
Zwischen Rohbeton und Estrich befindet sich eine Trennschicht oder Trennlage, die keine Verbindung zwischen den Bauteilen zulässt, idealerweise z.B. eine zweilagige Folie aus Polyethylen. Voraussetzung ist ein absolut planer Rohbeton. Diese Konstruktionsart ist die schadenträchtigste.

Als „Schwimmenden Estrich“ bzw. „Heizestrich“
bezeichnet man Estrich auf einer Dämmschicht, z.B. auf einer Dämmplatte (Trittschalldämmung und/oder Wärmedämmung z.B. aus druckfestem Schaumglas oder expandiertem Polystyrol (EPS)). Der Estrich wird dabei seitlich von Dämmstreifen ummantelt, so dass keinerlei schall- oder wärmeübertragende Verbindung zum restlichen Gebäude zustande kommt („schwimmen“). Im oberen Teil der Dämmschicht oder im Mörtel des Heizestrichs werden Heizelemente bzw. Rohrschlangen für eine Fußbodenheizung verlegt.