Estrich trocknen

Schüsselung / Randabsackungen:
Während des Trocknungsprozesses schwinden speziell zementgebundene Estriche, die auf Trennschicht oder auf Dämmschicht (schwimmender Estrich) verlegt werden. Leider wird diesem Vorgang des Schüsselns und der folgenden Randabsackung zu wenig Bedeutung beigemessen. Nach Monaten kommt es speziell bei Stein- oder keramischer Plattenbelag zum Abriss der elastischer Fugen. Der unschöne Abriss elastischer Verfugungen bei Fliesenbelägen ist auf diese Oberflächenveränderungen des Estrichs während der Trocknungsphase zurückzuführen. >>Lesen Sie mehr…

CM-Messung:
Mit einem Calciumcarbid-Messgerät (CM) wird die Restfeuchte im Estrich ermittelt. Anhand der Messung und der zulässigen CM-Werte kann über die Belegreife des Estrichs mit Fußbodenbelag entschieden werden.>> Lesen Sie mehr…

Belegreife:
Der Zeitpunkt, an dem Estrich so wenig Restfeuchte hat und somit den zulässigen CM-Werten entspricht, dass er mit Bodenbelag belegt werden kann.
Wenn der Estrich trocken und belegreif ist, sollte er auch möglichst umgehend belegt werden. Oft werden nach der Trocknung Fenster und Türen aufgemacht und die schöne feuchte Sommerluft eingelassen. Weil der Estrich bestrebt ist seine Gleichgewichtsfeuchte herzustellen, nimmt er sofort wieder Feuchtigkeit auf.

Restfeuchte:
Bevor der Estrich mit einem Bodenbelag bedeckt werden kann, muss die Restfeuchte geprüft werden. Dies geschieht durch die so genannte CM-Messung.

Rissbildung und Scheinfugen:
Bei der technischen Bautrocknung kann in sehr seltenen Fällen eine Rissbildung im Estrich vorkommen. Der Riss entsteht durch den Abbau von Spannungen im Estrich – in diesem Fall kein Beinbruch: Der Riss hat technisch gesehen lediglich die gleiche Wirkung wie eine Scheinfuge und beeinflusst nach ordnungsgemäßer Sanierung nicht seine Gebrauchstüchtigkeit.
Sanierung: Risse und Scheinfugen müssen fachgerecht saniert werden, damit es in der Folge nicht zu Schäden kommt, jedoch sollen sie erst nach dem Erreichen der Belegreife des Estrichs verharzt werden. Verschließt man sie früher, reißt der Estrich unmittelbar neben der verharzten Scheinfuge durch das so genannte Restschwinden auf.

Trocknungszeiten von Estrich:

Mit Wasser angemischter Estrich benötigt Trocknungszeiten von 4 bis 8 Wochen, je nach Luftwechsel, Raumtemperatur, relativer und absoluter Luftfeuchte und Bodenbelag.

Ursachen, warum der Estrich nicht rechtzeitig verlegereif ist:

Wenn der Estrich noch zu feucht ist, können folgende Punkte die Ursache sein:

  • Ungenügende Belüftung, ungünstige klimatische Bedingungen
  • Der Estrichs ist zu dick(Eine Woche pro cm, doppelte Dicke – vierfache Austrocknungszeit, 70 mm Schichtdicke statt 50 mm bedeuten eine Verdoppelung der Austrocknungszeit)
  • Behinderung der Austrocknung durch Abdecken der Estrichfläche mit grossflächigen Gegenständen (z.B. Bauplatten, Fliesen, Rigipsplatten)
  • Hohe Luftfeuchtigkeit durch z.B. frisch verputzte Wände
  • Vorlauftemperatur der Heizung ist zu niedrig (Zwischen 35°C Vorlauf und 50°C Vorlauf liegen Welten bei der Austrocknungszeit)
  • Unbeheizte Bereiche im Estrich